Wilhelm Karmann

deutscher Unternehmer; übernahm 1952 nach dem Tod seines Vaters die Gesamtleitung des Unternehmens Wilhelm Karmann GmbH, Karosseriewerk, Osnabrück; produzierte u. a. den Karmann-Ghia, Scirocco, Corrado

* 4. Dezember 1914 Osnabrück

† 25. Oktober 1998 Osnabrück

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 02/1999

vom 4. Januar 1999 (st)

Herkunft

Wilhelm Karmann war der Sohn eines Unternehmers. Sein Vater hatte 1901 eine 1874 gegründete Pferdewagenfabrik erworben, aus der sich eines der erfolgreichsten Karosseriebauunternehmen entwickelte. Die ersten Autokarosserien, damals noch weitgehend aus Holz, wurden bereits 1902 gefertigt.

Ausbildung

Nach Abschluß seiner Schulausbildung trat K. als neunzehnjähriger Praktikant in das väterliche Unternehmen ein. Ein weiteres Praktikum machte er bei der Deutschen Fiat in Heilbronn. Danach absolvierte er von 1935 bis 1937 die Fachschule für Karosserie- und Fahrzeugbau in Bernau bei Berlin.

Wirken

Erste Berufserfahrungen als Konstrukteur sammelte K. beim Berliner Karosserie- und Preßwerk Ambi Budd. 1939 trat er endgültig in das väterliche Unternehmen ein, wurde dann aber 1941 zum Kriegsdienst einberufen. Nach seiner Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft half er seinem Vater beim Wiederaufbau des im Krieg weitgehend zerstörten Unternehmens. Der Grundstein für die höchst erfolgreiche Entwicklung des Familienunternehmens wurde 1949 gelegt, als Wilhelm Karmann sen. auf Bezugschein einen VW-Käfer kaufte und zusammen mit K. zu einem viersitzigen Cabriolet umbaute. ...